Spaniens kleine Küstenstadt mit so vielen deutschen Touristen, dass sie den Spitznamen „Deutschland am Meer“ trägt

Mit seinem idealen warmen Wetter und den wunderschönen Stränden ist es nicht schwer zu verstehen, warum Mallorca heute eines der beliebtesten europäischen Reiseziele für Touristen aus aller Welt ist. Tatsächlich verzeichneten die Balearen im vergangenen Jahr einen starken Anstieg des internationalen Tourismus mit beeindruckenden 15,3 Millionen von insgesamt 18,7 Millionen Besuchern. Großbritannien war unter anderem führend im internationalen Tourismus und verzeichnete die höchsten Gesamtausgaben.
Obwohl Mallorcas Hauptstadt Palma die meisten Touristen anzieht, ziehen viele Urlauber diese geschäftige Stadt mittlerweile in eine andere Stadt im Südwesten der Insel. Tatsächlich ist Palma zu einem beliebten Reiseziel deutscher Touristen geworden und wird deshalb auch „Deutschland am Meer“ genannt. Hier finden Sie Restaurants im Stil von Skihütten, die deutsche Gerichte servieren und von deutschsprachigem Personal bedient werden.
Peguera, 27 Kilometer westlich von Palma gelegen, ist bei Touristen, Auswanderern und sogar deutschen Prominenten ein beliebter Immobilienstandort. Schlendert man die baumgesäumte Hauptstraße entlang, findet man Gerichte wie Schnitzel, Currywurst und eine Maß Bier. Das Schwarzwald Café, das in der Fernsehserie „Goodbye Deutschland! Die Auswanderer“ zu sehen war, in der Deutsche versuchen, sich im Ausland ein neues Leben aufzubauen, serviert Schwarzwälder Klassiker wie Bockwurst, Apfelkuchen und Waffeln.
Peguera bietet drei Hauptstrände mit weißem Sand und kristallklarem Wasser: Peguera Romana, Peguera Torà und Peguera Palmira. Es ist auch ein beliebtes Ziel für Wanderer und Radfahrer. Ein beliebter Wanderweg führt zum Bergdorf Es Capdella.
In der Gegend finden auch jährlich deutsche Bierfeste statt, darunter das Oktoberfest in Santa Ponsa. Laut einem Briten, der Peguera kürzlich besuchte, ist der Ferienort so deutsch geprägt, dass man kaum glauben kann, in Spanien zu sein.
„Meine Erinnerungen an Peguera reichen zurück bis in die 70er Jahre, als es schon damals seinen ursprünglichen Charme hatte und nicht wie die zweckgebauten Ferienorte aussah. Was jetzt klar ist: Es ist so deutsch geworden, dass man sich wie in Deutschland fühlt“, schrieben sie. „Ich habe damit kein Problem, aber man kann froh sein, wenn man dort überhaupt Engländer sieht. Es ist mittlerweile ein Ferienort, den man zwar besuchen kann, aber man fühlt sich fehl am Platz, was ich wirklich schade finde.“
Insgesamt machen deutsche Touristen laut Calvia Daily etwa 80 % der Besucher der Region aus.
Insgesamt zeigen die Daten, dass rund 24 % der registrierten Expats auf Mallorca aus Deutschland stammen. Es folgt Italien mit 22 %, während knapp 20 % aus Großbritannien kommen.
Peguera ist einer von mehreren deutsch geprägten Ferienorten auf europäischen Inseln. Es gibt aber auch solche, die sich an niederländische, skandinavische und britische Touristen richten, wie beispielsweise Magaluf. Auf den Kanaren hat sich Gran Canaria zu einem wichtigen Reiseziel für nordische Reisende entwickelt, und mehrere Hotels wurden exklusiv an Touristen aus der Region verkauft.
Eine ihrer Städte, Arguinguín, wird von manchen sogar „Klein-Norwegen“ genannt, da hier ein norwegischer Friseur und die Sjømannskirken – die norwegische Auslandskirche – ansässig sind. Dem Telegraph zufolge ist dies der einzige Ort auf den Kanaren, an dem Paare aus Norwegen legal heiraten können.
Daily Express